Liparische Inseln

Liparische Inseln
Äolische Inseln

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Li|pa|ri|sche Ịn|seln <Pl.>:
Inselgruppe nordöstlich von Sizilien; Äolische Inseln.

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Liparische Ịnseln,
 
Äolische Ịnseln, italienisch Ịsole Eoli|e, Isole Lipari, Gruppe vulkanischer Inseln nördlich von Sizilien, Italien, Provinz Messina; mit den größeren Inseln Lipari, Salina, Vulcano, Alicudi, Filicudi, Stromboli, Panarea und einigen kleineren 117 km2 und 12 800 Einwohner. Die Inseln bestehen aus Laven und Aschen meist erloschener Vulkane; noch tätig sind die Vulkane Stromboli (926 m über dem Meeresspiegel) und Vulcano. Die Inseln sind stark erdbebengefährdet und wegen Wassermangels (500 bis 600 mm Niederschlag) nur beschränkt landwirtschaftlich nutzbar; v. a. Weinbau (Malvasier), daneben Getreideanbau, Oliven-, Kapern-, Obstkulturen; Wasserversorgung durch Zisternen und durch Tanker von Sizilien. Die Bevölkerung (Abwanderung seit Anfang des 20. Jahrhunderts) lebt ferner von Fremdenverkehr, Fischfang und Bimssteinabbau. Die größeren Inseln haben regelmäßige Fährverbindung mit Neapel, Messina und Milazzo. Hauptinsel ist Lipari (37,3 km2, bis 602 m über dem Meeresspiegel) mit der Stadt Lipari (10 600 Einwohner; Bischofssitz; archäologisches Museum, Reste antiker Thermen).
 
Die Akropolis von Lipari war von der Jungsteinzeit an Handels- und Kulturzentrum; der Export des liparischen Obsidians war Quelle großen Reichtums (Funde der Matera-, Serra-d'Alto-, Dianakultur; enge Kontakte mit Sizilien). In der Spätbronzezeit eroberten Träger der späten Apenninkultur des Festlands Lipari. Um 850 v. Chr. wurde die Akropolis durch eine Feuersbrunst zerstört. Die seitdem unbewohnten Inseln wurden um 575 v. Chr. von griechischen Kolonisten aus Knidos und Rhodos besiedelt, waren später karthagisch und seit 252 v. Chr. römisch.
 
 
R. King u. S. Young: The Aeolin Islands: Birth and death of a human landscape, in: Erdkunde, Bd. 33 (1979);
 H. Pichler: Ital. Vulkan-Gebiete, Bd. 3 (1981).
 

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Li|pa|ri|sche Ịn|seln <Pl.>: Inselgruppe nordöstlich von Sizilien; Äolische Inseln.

Universal-Lexikon. 2012.

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